Autovaccine

Impfstoff aus dem Körper des Patienten:

Unter Autovaccine-Therapie wird die therapeutische Anwendung von aus körperlichen Ausscheidungsprodukten hergestellten Autovaccinen verstanden. Wörtlich übersetzt bedeutet „Autovaccine“ „Selbst-Impfstoff“ oder „Eigen-Impfstoff“. In der Regel kommen dabei aus Urin- oder Stuhlproben der Patienten hergestellte Autovaccine zur oralen Einnahme, zur Einreibung oder auch zur Injektion zur Anwendung.

Die Herstellung der Autovaccinen erfolgt in darauf spezialisierten Laboratorien. Hier werden die je nach der zu behandelnden Erkrankung interessanten Bakterien aus den Urin- oder Stuhlproben des jeweiligen Patienten isoliert angezüchtet und danach sterilisiert, um sie dann in einer zu der Erkrankung passenden Verdünnungsstufe am Patienten anwenden zu können. Die verwendete Autovaccine wird im Verlauf einer Autovaccine-Therapie sowohl in ihrer Dosis als auch in ihrer Konzentration gesteigert, sofern keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten.

Spezifische Immunmodulation statt einseitiger Stimulation:

Auf diese Weise kommt es über die Anwendung der eben für diesen speziellen Patienten charakteristischen Autovaccine aus ursprünglich körpereigenen Bakterien zu einer für diesen Patienten spezifischen Modulation des Immunsystems des Patienten. Ich verwende an dieser Stelle bewusst die Formulierung „Modulation“, da das Immunsystem des Patienten mittels dieser Behandlung nicht wie bei anderen immunaufbauenden Therapien einfach nur stimuliert wird, sondern in seiner individuellen Reaktionsfähigkeit moduliert wird. Das heißt, dass je nach immunologischer Ausgangslage des Patienten und der entsprechend angewendeten Verdünnungsstufe der Autovaccine sowohl eine Stimulation des Immunsystems im Sinne einer verbesserten Abwehrleistung gegen Infektionskrankheiten als auch eine Herunterregulierung überhöhter immunologischer Reaktionen, wie wir sie bei allergischen Erkrankungen sehen, möglich ist. Autovaccinen wirken also weniger im Sinne einer klassischen Schutzimpfung als mehr im Sinne einer Heilimpfung.

Der Zeitpunkt wie auch die Dauer und die Anwendungsform der Autovaccine richtet sich nach der Art und Dauer der zu behandelnden Erkrankung.

So können Autovaccine nur kurzfristig im Rahmen einer Stärkung des Immunsystems gegen grippale Infekte über wenige Tage, aber auch längerfristig über Monate bei z.B. allergischen Grunderkrankungen etc. zum Einsatz kommen.