Galvano-Therapie

Die Galvanotherapie wird auch als Bio-Elektro-Therapie , ECT-Tumortherapie (für Elektro Cancer Therapy) oder PET (Perkutane-Tumor-Therapie) bezeichnet. Bei dieser Bio-physikalischen Tumortherapie werden die Krebs- bzw. Tumorzellen nicht mittels einer Operation, Chemotherapie, Bestrahlung oder anderweitiger Anwendung von Medikamenten, sondern entweder invasiv oder nicht-invasiv über die Anwendung von Gleichstrom abgetötet.

Der angewendete elektrische Strom fließt dabei im Falle der nicht-invasiven Anwendung zwischen mehreren positiv und negativ geladenen - möglichst tumornah auf die Haut aufgebrachten – Hautelektroden. Im Falle der invasiven Galvano-Therapie werden mindestens zwei oder noch mehr nadelförmige metallische Elektroden direkt in den zu behandelnden Tumor oder zumindest in dessen Nähe in den Körper eingebracht.

Das Wirkprinzip der Galvano-Therapie besteht nach heutiger Erkenntnis in der Entstehung von Jonen-Strömen zwischen der bzw. den positiv und negativ geladenen Elektroden, die zu einer Depolarisation der Membranen der Krebszellen führen. Aufgrund dieser Depolarisation entsteht innerhalb der Krebszellen Salzsäure, die ihrerseits wiederum die Zellmembranen durch die unphysiologisch hohen pH-Werte derselben von innen auflöst. Da Tumorgewebe nach gegenwärtigem Kenntnisstand über einen geringeren elektrischen inneren Widerstand verfügt, findet entsprechend des Ohmschen Gesetzes der Physik eine überwiegende Fokussierung des Stromflusses auf das Tumorgewebe statt, da der Strom immer dem Weg des geringsten Widerstandes folgt.

Das absterbende Tumorgewebe wird in den folgenden Tagen und Wochen im Falle oberflächlich liegender Tumore direkt vom Körper abgestoßen, im Falle tiefer liegender Tumore im Sinne einer sogenannten aseptischen (sterilen = nicht infizierten) Nekrose von körpereigenen Fresszellen abgebaut. Dadurch kommt es als positivem Nebeneffekt zusätzlich zu einer spezifischen aktiven Stimulation des Immunsystems über die Konfrontation der Immunzellen mit den frei werdenden Tumor-Antigenen der abgestorbenen Tumor-Zellen.

Sowohl der verabreichte Stromfluss wie auch die Behandlungsspannung werden dabei über ein Computersystem kontrolliert und dokumentiert, so dass in den gesunden Geweben keine dauerhaft schädigenden Stromflüsse zu erwarten sind.

Mittels Flachelektroden (Hautelektroden) können daher Prostata-, Lungen-, Leber-, Magen- und andere Abdominal-Karzinome und deren Metastasen sowie Basaliome, Spinaliome, benigne und maligne Melanome wie auch Hautmetastasen schonend behandelt werden.

Die Galvano-Therapie ist mit Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Hyperthermie, Immuntherapie und vielen anderen biologischen Therapien kombinierbar. Sie wird mittlerweile in vielen Ländern, insbesondere in China, mit Erfolg angewendet.