Infusionstherapie

Infusionen sind eine einfache Möglichkeit, den menschlichen Körper mit fehlenden Vitaminen, Spurenelementen, Mineralien und Aminosäuren bis hin zu Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen zu versorgen, falls die Aufnahme über den Magen-Darm-Kanal eingeschränkt oder gar unmöglich ist oder deren Verbrauch oder Bedarf krankheitsbedingt erhöht ist.

Ursächlich hierfür können neben krankheitsbedingt erhöhtem Bedarf viele Krankheitszustände sein: so zum Beispiel Malabsorptionssyndrome (also Syndrome fehlerhafter Nahrungsaufnahme) z.B. im Rahmen eines Leaky gut-Syndroms bei Nahrungsmittelallergien, Nahrungsmittelintoleranzen, Histaminintoleranz, Fructoseintoleranz oder Laktoseintoleranz, aber auch anderweitig entstehende wiederkehrende Durchfälle z.B. im Rahmen einer Colitis ulcerosa oder einer Morbus Crohn-Erkrankung oder bakterieller Fehlbesiedlungen des Magen-Darm-Kanals.

Bei bestimmten Erkrankungen kommt es neben einer zu geringen oder fehlerhaften Aufnahme von Nahrungsbestandteilen auch zu einem erhöhten Verbrauch der aufgenommenen Substanzen oder einem vorzeitigen Verlust über unsere Ausscheidungsorgane. So weisen manche Patienten beispielsweise im Blut (mittels der genaueren Vollblutanalyse im Gegensatz zur normalen Serum-Blutanalyse) wiederkehrend einen deutlich erniedrigten Zinkspiegel auf, in ihrem Urin können aber parallel deutlich erhöhte Ausscheidungswerte für Zink gemessen werden, sodass es hier offensichtlich zu einem erhöhten Verlust dieses wichtigen Spurenelements über unsere Nieren kommt. Von Sportlern ist zum Beispiel bekannt, dass es bei Ihnen einerseits zu einem erhöhten Zinkverlust über Schweiß und Urin kommen kann, andererseits ist Zink aber auch am Eiweißaufbau, dem Energiestoffwechsel der Muskelzellen und der Zellregeneration beteiligt. Hier können Vollblutanalysen, bei denen der Zinkspiegel außerhalb und innerhalb der Blutzellen zusammenfassend gemessen wird, Aufschluss über mögliche Mangelzustände geben.

Auch bei schwerwiegenden akuten wie chronischen Krankheiten können durch eine gezielte Infusionstherapie unter Umständen schon sehr kurzfristig positive Verbesserungen des Gesundheitszustands erreicht werden, da die hochdosierte Verabreichung der oben genannten Nähr- und Vitalstoffe die hochkomplexen biochemischen Vorgänge unseres Körpers wieder schneller ins Gleichgewicht bringen kann. So kann beispielsweise bei einer latenten Azidose (akute oder chronische Übersäuerung des Körpers) eine Basen-Infusion kombiniert mit wichtigen Spurenelementen den Körper quasi im Sinne einer „Anschubfinanzierung“ sehr viel schneller aus seiner Übersäuerungssituation herausholen, als es mit einer rein oralen Substitutionstherapie, Basenwickeln und Basenbädern möglich ist. Zudem ist die Aufnahme von Vitalstoffen und Spurenelementen, wie bereits weiter oben beschrieben, ganz entscheidend davon abhängig, ob der Magendarmkanal dazu überhaupt ausreichend in der Lage ist. Demzufolge ist eine Infusionstherapie in diesen Fällen unter Umständen der zweite therapeutische Schritt, wenn eine orale Substitutionstherapie mit Nahrungsergänzungsmitteln nicht ausreichend wirkt.

Auch akute und chronische Schmerzzustände können mit einer Procain-Basen-Infusion oder einer DMSO-Infusion (Entzündungshemmer Dimethylsulfoxid) behandelt werden.

Ferner können über Infusionen Entgiftungsprozesse des Körpers deutlich beschleunigt werden. Dies kann auf natürlichem Wege über die Zugabe von Vitalstoffen und die körpereigenen Entgiftungsprozesse unterstützenden homöopathischen Medikamenten geschehen, aber auch wie z.B. im Falle von Schwermetallentgiftungsinfusionen über die Gabe von Chelatoren (DMPS, Zink-DTPA, EDTA etc.), die toxische Schwermetalle zur Ausleitung über die Nieren binden. Der Körper selbst würde ohne Zugabe dieser Chelatoren unter Umständen Jahre oder Jahrzehnte brauchen, um den gleichen Entgiftungseffekt zu erreichen. Selbstverständlich sollte vor einer derartigen Chelattherapie eine korrekte Schwermetallanalytik mittels Urinanalyse durchgeführt werden.

Auch im Rahmen von „harten“ schulmedizinischen Therapien wie Chemo- und Strahlentherapien können Infusionen zum Abfangen der dabei entstehenden freien Radikale, zum Wiederaufbau des Immunsystems, zur Hemmung von Entzündungsprozessen und zur Unterstützung der möglichst schnellen Regeneration eingesetzt werden.

Im Rahmen von z.B. Schlafstörungen, stressbedingten Erschöpfungszuständen und Burnouterkrankungen können Cholin-Infusionen den Körper aus der stressbedingten Sympathikotonie (dem Überwiegen der Stressachse unseres vegetativen Nervensystems) zurück in die regenerative Parasympathikotonie (dem Überwiegen der Regenerationsachse unseres vegetativen Nervensystems) holen.

Die Kunst besteht darin, entsprechend der über die Blutuntersuchung festgestellten Mangelzustände in Kombination mit den geschilderten Symptomen der Patientin bzw. des Patienten die passende Zusammensetzung der jeweiligen oral einzunehmenden Vitalstoffmischung oder Infusion zu ermitteln, um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.